Hier bin ich groß geworden - Bochum-Riemke, Am Hausacker - was ein irdischer Name! Am Fuße des Tippelsberges. In direkter Nähe die Sportanlagen des SV Teutonia Riemke 1919 E.V., die Schrebergärten, die "Herner Straße".

Mein St. Franziskus-Kindergarten. Martins- und Nikolaus-Feste. Zum Geburtstag Kränze aus Kreppapier. Spazierengehen mit Festhalten "an der Leine". Lernen der Kindergebete, Vater Unser, Ave Maria. Zum Abschied gab es das Heft mit den gebastelten Papierdeckchen, Klebe- und Malarbeiten und dem Spruch:

          "Mein liebes Kind, bleib brav gesinnt.
Halt rein dein Herz von jeder Sünd.
So wirst du 's Glück aus Kindertagen
auch mit hinein ins Leben tragen."

Meine Fröbel-Schule, die heute "Gemeinschaftsgrundschule Wilbergstraße" heißt. Die alten Gemäuer stehen noch...

Nach dem Abschluss der Realschulreife in der Helene-Lange-Schule an der Feldsieper Straße kam der Ernst des Lebens: Meinen Wunsch, Kranken-schwester zu werden, musste ich wegen meines jugendlichen Alters zuerst mal hintenan stellen.

So begann ich mit 15 Jahren die Apothekenhelferinnen-Lehre in der Bären-Apotheke in Bochum-Weitmar. Ich lernte, das Auto zu reinigen und die Wochenendeinkäufe für den Chef zu erledigen. Nebenbei auch Pillen zu drehen, Salben abzufüllen, Zäpfchen zu gießen und Leinsamen zu schroten. Beigeistert hat mich das Erlernen der Medikamente und aller Kräuter. Damit kann ich heute noch angeben!

Doch dann ging es richtig los: endlich konnte ich im Knappschafts-Krankenhaus Bergmannsheil die Ausbildung zur Krankenschwester antreten. Damit verbunden war der Einzug ins Schwesternhaus - die erste große Trennung von zu Hause.
Gisela
Gisela